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Das Feuerlied

Ernst Moritz Arndt



Aus Feuer ist der Geist geschaffen,
Drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
Die Lust der Liebe schenkt mir ein,
Der Traube süßes Sonnenblut,
Das Wunder glaubt und Wunder thut.

Was soll ich mit dem Zeuge machen,
Dem Wasser ohne Saft und Kraft?
Gemacht für Frösche, Kröten, Drachen,
Und für die ganze Würmerschaft?
Für Menschen muß es frischer sein,
Drum bringet Wein und schenket Wein!

O Wonnesaft der edlen Reben!
O Gegengift für jede Pein!
Wie matt und wässrig fließt das Leben,
Wie ohne Stern und Sonnenschein,
Wenn du, der einzig leuchten kann,
Nicht zündest deine Lichter an!

Es wäre Glauben, Lieben. Hoffen
Und alle Herzensherrlichkeit
Im nassen Jammer längst ersoffen
Und alles Leben hieße Leid,
Wärst du nicht in der Wassersnot
Des Mutes Sporn, der Sorge Tod.

Drum dreimal Ruf und Klang gegeben!
Ihr frohen Brüder, stoßet an!
Dem frischen, kühnen Wind im Leben,
Das Schiff und Segel treiben kann!
Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!
Und trinket aus und schenket ein!

Aus Feuer ist der Geist geschaffen,
Drum schenkt mir süßes Feuer ein!
Die Lust der Lieder und der Waffen,
Die Lust der Liebe schenkt mir ein!
Der Trauben süßes Sonnenblut,
Das Wunder glaubt und Wunder thut.




Ernst Moritz Arndt

Biographie

Balladen und Gedichte
Abendlied
Abschied von der Welt
Abschiedslied
Als ich ein Kind war
Als Thiers die Welschen aufgerührt hatte
Alterswehmut
An die deutschen Fürsten
An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker
An die Nachtigall
An die Wehmut
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Ballade
Bundeslied
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Das Feuerlied
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Dem Probst Pritzbuer zu Garz in Rügen
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Elegie
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Ermunterung
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Frühling im Alter
Frühlingslied
Frühlingslied an die Frömmler
Gebet an die Liebe
Gebet eines kleinen Knaben an den heiligen Christ
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Grablied
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Mut des Verderbens
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